Jahresbericht des Präsidenten 2019
Verschärftes Waffengesetz
Der 19. Mai war für uns Schützen ein schwarzer Sonntag. Die
Abstimmung zur Verhinderung der verschärften Waffenrichtlinien wurde klar
verloren. Mit 63.7 % hat das Stimmvolk die Vorlage angenommen.
Im Bezirk beschäftigte mehr die Spitalabstimmung die Stimmbürger.
Im Anzeiger des Bezirks Affoltern gab es fast keine Leserbriefe über das Thema
Waffengesetz. Nicht nur in unserer Zeitung wurde der Abstimmungskampf schwach
wahrgenommen. Im Bezirk fehlten Standaktionen oder ähnliche Veranstaltungen.
Jeder Schütze muss sich selbst folgende Frage beantworten: Habe
ich wirklich alles gemacht, um den Schiesssport so zu erhalten wie er war?
Zukunft des Schiesssportes
Insgesamt sind 961 Schützen im Adressverzeichnis aufgeführt.
Davon sind 138 Schützen im Nachwuchs aufgelistet. 334 Schützen gehören in die
Kategorie V+. Die Altersklasse Senior zählt 203 Schützen und zu der sogenannten
Elite gehören insgesamt 286 Schützen.
In unserem Bezirk zählen wir 443 Wettkampf lizenzierte Schützen
auf sämtlichen Distanzen. Das heisst von sämtlichen Schützen schiessen 46
Prozent Wettkämpfe. 54 % der Schützen im Bezirk Affoltern schiessen für sich in
den Vereinen ohne kantonale oder nationale Wettkämpfe. Das sind die sogenannten
«Hobby Schützen». Nicht zu verwechseln mit den obligatorisch Schützen. Was
passiert, wenn das Waffengesetz nochmals verschärft wird und die Schützen ihren
Schiessnachweis, wie im Entwurf 2019 schon aufgelistet, erbringen müssen? Welche
Rahmenbedingungen gelten dann?
Was passiert mit den sogenannten «Hobby Schützen»?
Qualität
Im Bezirk Affoltern wird eine hohe Qualität an Wettkämpfen und
Ausbildungen in den Sommer Monaten gelebt. Das zeigen klar die Erfolge der
einzelnen Athleten auf. Der Nachwuchsbereich im Bezirk zählt insgesamt 15 % der
Schützen. Das ist eine sehr gesunde Zahl. Jetzt gilt es die Jugend auch richtig
zu integrieren und Jahreswettkämpfe in den Vereinen anzubieten. Der Schiesssport
ist längst schon ein Jahressport und zu einem treffsicheren Schützen gehört ein
gesunder Körper. Die Ausübung des Schiesssportes fördert klar die mentale
Stärke.
Gemäss den Rückmeldungen bieten insgesamt drei Vereine ein
Jahresprogramm für Nachwuchsschützen an. Was ist mit den Restlichen? Wo liegt
das Problem der Qualitätssteigerung für den Nachwuchs? Da gibt es bestimmt
geniale Lösungen unter den Vereinen. Denn der «Dörfligeist» hat hier keinen
Platz, denn es geht um unsere Zukunft.
Vorstand
Der Vorstand führte im Jahr drei Vorstandssitzungen durch.
Nebenbei noch zwei gesellige Anlässe mit den Ehrenmitgliedern, die die
Verbandskasse nicht belasten. Diese Anzahl ist sehr gering und dank der guten
elektronischen Vernetzung, können Anfragen direkt behandelt werden. Was mich
persönlich nachdenklich stimmte, dass das Matschwesen im Bezirk keine Steigerung
erfährt. Im Gewehrbereich treffen wir immer die vier gleichen Gesichter an und
im Pistolenschiessen finden wir gar nicht mehr einen Funktionär. Gerade in
diesem Bereich hat der sportliche Teil einen sehr hohen Stellenwert.
Informationen aus dem kantonalen Verband kommen direkt an die
Vereine vom Bezirk. Leider sind erforderliche Meldungen von den Vereinen
schwieriger zu erhalten.
Selbst in den Vereinen spüre ich klar, dass die Vereinsvorstände
von ihren Mitgliedern spärliche Rückmeldungen bekommen. Lieber Schütze, schau
bitte in den Spiegel und stelle dir folgende Frage.
Wenn deine Partnerin oder Partner dich zu Hause was fragt, gibst
du Antwort? Warum ist es im Verein, Verband nicht möglich?
Unsere Struktur baut auf dem Fundament des Ehrenamtes.
Ein Ehrenamt wird gerne gelebt und ausgeübt, solange es Freude
bereitet. Nehmt genau bitte diese Worte mit und denkt auch im Umgang mit euren
Kameraden daran;
ein Ehrenamt wird gerne gelebt und ausgeübt, solange es Freude
bereitet.
Euer Präsident BSVA Heinz Meili
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